Wir behalten Ihren Liebling im Blick
Augenheilkunde
Im Kleintierzentrum Starnberg bieten wir ebenfalls Leistungen im Bereich der Augenheilkunde an. Zum Beispiel führen wir folgende Augenuntersuchungen durch:
- Spaltlampenuntersuchung (Biomikroskop mit 10-12 facher Vergrößerung zur Untersuchung des vorderen Augenabschnittes)
- Tonometrie (Messung des Augeninnendruckes)
- Indirekte Ophthalmoskopie (Untersuchung von Netzhaut und Sehnervenkopf)
Wissenswertes
Häufig gestellte Fragen
Bei Hunden, Katzen und Heimtieren können verschiedene Augenprobleme auftreten. Diese Probleme können durch Verletzungen, Infektionen, Stoffwechselstörungen und genetische Faktoren verursacht werden.
Die Netzhaut der Säugetiere und des Menschen besteht u.a. aus Stäbchen und Zapfen. Dies sind spezielle Sinneszellen, die Licht in elektrische Impulse umwandeln. Hierbei dienen die Stäbchen dem Sehen in der Dämmerung und Dunkelheit, wohingegen die Zapfen das Farbensehen ermöglichen. Die Zapfen im menschlichen Auge und im Hundeauge besitzen eine verschiedene spektrale Sensitivität. So unterscheiden Hunde 2 Farben (dichromatisches Farbensehen), im kurzwelligen Bereich um 440 nm (blau) und im mittellangen Bereich bei 550 nm (gelb). Das menschliche Auge erkennt 3 Farben (trichromatisches Farbensehen) vom kurzwelligen Bereich um 420 nm, (blau), im mittleren Wellenbereich um 530 nm (grün) und im langwelligen Bereich 700 nm (rot), sowie deren Mischfarben, wobei Farbtöne von 1 – 2 nm Wellenlänge unterschieden werden können.
Dies hat z. B. zur Folge, dass rotes oder orangenfarbenes Hundespielzeug auf einer grünen Wiese durch ihren vierbeinigen Freund nur schlecht wahrgenommen werden kann.
In der oberen Hälfte des Augenhintergrundes befindet sich ein spezieller, etwa dreieckiger Bereich, das sog. Tapetum lucidum. Durch seinen Gehalt an Guaninkristallen reflektiert es das einfallende Licht. Diese Reflexion wird von uns als Leuchten der Augen wahrgenommen. Dabei werden die Photorezeptoren ein weiteres Mal stimuliert. Das Tapetum lucidum dient somit als Restlichtverstärker. Dadurch können Hunde und Katzen auch im Dunkeln noch sehen.
Die Linse eines jungen Säugetieres oder Menschen ist gewöhnlich völlig klar. Lediglich ca. 5% des einfallenden Lichtes werden gestreut. Die hohe Transparenz dieses einzigartigen Gewebes wird dadurch erreicht, dass die Linse nur eine geringe Zahl an Zellen besitzt, welche Linsenfasern produzieren. Diese Linsenfasern sind ganz exakt angeordnet. Der Abstand zwischen ihnen (interfibrillären Räume) ist geringer als die Wellenlänge des Lichtes. Die Linse wächst langsam ein ganzes Leben lang. Dabei werden die neu gebildeten Fasern zwiebelschalenähnlich aufeinandergelegt und zum Linsenkern hin komprimiert. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Nukleosklerose. Die Linse verliert allmählich an Transparenz, sie wird grauer. Dieser Prozess ist aber nicht mit dem grauen Star zu verwechseln, da hier der Augenhintergrund sichtbar bleibt.
Der graue Star wird auch als Katarakt bezeichnet (kataraktos griechisch: der Wasserfall). Man hielt nämlich früher die Trübung in der Pupillenöffnung für einen Flüssigkeitserguss. Die Linse erhält ihre Transparenz durch die geringe Zellzahl und durch die exakte Anordnung der Linsenfasern. Jede Trübung der Linse, die durch eine Unterbrechung des strengen dreidimensionalen Gitters der Linsenfasern hervorgerufen wird, wird als Katarakt bezeichnet. Bei vielen Tieren ist ein Katarakt erblich bedingt. Eine Rassenprädisposition besteht z.B. beim Golden Retriever, Labrador Retriever, Cocker Spaniel. Katarakte können aber auch sekundär durch Stoffwechselstörungen entstehen. Ein typisches Beispiel ist die diabetogene Katarakt, verursacht durch einen Diabetes. Ferner können Katarakte auch als Folge einer primären Netzhauterkrankung z. B. der progressiven Retina Atrophie (PRA) entstehen.
Grundsätzlich gibt es keine medikamentöse Behandlung einer Katarakt, nur ein chirurgischer Eingriff kann im Falle des Erblindens die Sehfähigkeit wiederherstellen.
Allerdings muss nicht jede Katarakt operiert werden. Häufig bestehen lediglich kleine Trübungen in der Linse, die sich weder verändern, noch das Sehvermögen beeinflussen.
In diesen Fällen ist eine Intervention nicht gerechtfertigt. Auch Patienten, die an einer Netzhautablösung oder einer Netzhautdegeneration leiden, werden nicht operiert, da sie von einer Operation nicht profitieren würden.
Aus diesen Gründen werden vor einer möglichen Operation eine gründliche Allgemeinuntersuchung sowie eine spezielle Augenuntersuchung durchgeführt. Dabei wird auch eine Ultraschalluntersuchung des Auges sowie die Messung der elektrischen Aktivität der Netzhaut (ERG) durchgeführt. Erst wenn alle diese Untersuchungen keine Auffälligkeiten zeigen, ist es angezeigt, die Katarakt unter Vollnarkose operativ zu entfernen.
Hierzu wird das Auge am Übergang von der klaren Hornhaut zur weißen Lederhaut durch einen 2,8 mm langen Schnitt geöffnet. Anschließend wird die vordere Linsenkapsel entfernt und der graue Linsenkern mit einem hochfrequenten Ultraschall zerkleinert und gleichzeitig abgesaugt. In den nun leeren Kapselsack wird eine Kunstlinse eingebracht. Die vordere Augenkammer wird gespült, um das verbliebene Linsenmaterial gründlich zu entfernen. Nach Verschluss des kleinen Schnittes mit einer feinen Naht ist das Auge des Patienten wieder sehfähig.